Guten Abend zusammen,
an diesem Montag Abend haben wir wieder einmal einen schönen Roman für euch: “Wenn ich bleibe: Roman” von Gayle Forman.
„Ich wache auf und sehe, dass der Rasen vor unserem Haus von einer dünnen Decke aus puderigem Weiß überzogen ist. Der Schnee liegt keine drei Zentimeter hoch, aber in diesem Teil von Oregon reicht schon ein Hauch von Pulverschnee, um alles zum Stillstand zu bringen und den einzigen Schneepflug im ganzen Bezirk auf die Straße zu treiben. Dabei sind es nicht einmal richtige Eiskristalle, sondern nur nasse Flocken, die vereinzelt aus dem Himmel fallen“ – erzählt Mia auf der ersten Seite.
Sie ist noch keine 18 Jahre alt, geht auf die High-School und ihre größte Sorge ist momentan die Entscheidung zwischen „Liebe und Familie“ und „Musik“ – soll sie nach New York gehen und sich dort dem Cello-Studium widmen oder soll sie hier bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben? Sie liebt das Cello und sie liebt Adam und ihre Familie. Teenager-Sorgen.
Wenige Seiten später ist alles anders: Ihr Vater, ihre Mutter und ihr kleiner Bruder Teddy sind tot. Glatte Straßen, schwerer Autounfall. Mia saß auch im Wagen. Sie hat als einzige überlebt, liegt aber schwerverletzt im Krankenhaus und sieht sich selbst „von oben“ – wie ein Geist. Der Geist Mia. Sie schwebt über sich, sieht Schläuche an ihrem Körper und Ärzte, die sich um sie bemühen, sieht ihre Großeltern an ihrem Bett weinen, Adam und ihre beste Freundin Kim. Traurige Momente.
Das Buch springt zwischen dieser Gegenwart am Krankenbett und Mias bisherigem Leben hin und her. Als Lesende erfahren wir von den so liebenswerten Menschen aus Mias Leben … ihr Vater, der gerne gekocht hat und immer für alle da war, ihre Mutter, eine liebenswerte und herzensgute Frau, ihr kleiner Bruder Teddy, der an allem interessiert und so lebensfroh war, ihre Großmutter, die einfach nur glauben will, dass Menschen wiedergeboren werden, weil sie nicht loslassen kann, ihr Großvater, der so wenig sagt und dabei doch so viel, ihre beste Freundin Kim, mit der sie sich anfangs gar nicht verstanden hat. Und Adam. Eine Jugend-Liebe, die so klar und ehrlich und tief beschrieben wird, dass es tatsächlich berührt. Adam sitzt an ihrem Krankenbett, weinend, zweifelnd, geduldig. Ein junger Mensch.
Das Buch bewegt. Und es wärmt … weil es nicht nur traurig ist, sondern voller Liebe und Nähe. Ein gefühlvolles Buch. Schwer zu beschreiben. Wie es endet, lassen wir offen. 300 Seiten, 2014 bei „Blanvalet“ erschienen. Unser Buchtipp – lesen oder als Hörbuch anhören, beides lohnt sich, beides macht traurig, beides wärmt!