Guten Abend zusammen,

heute haben wir einen lustigen, bewegenden Roman für euch: “Ein Mann namens Ove” von Fredrik Backman.

„Es war fünf vor sechs am frühen Morgen, als Ove und die Katze das erste Mal aufeinander trafen. Die Katze mochte ihn von Anfang an nicht. Was absolut auf Gegenseitigkeit beruhte. Ove war wie immer zehn Minuten zuvor aufgestanden. Er verstand die Leute nicht, die verschliefen und es darauf schoben, dass der ‚Wecker nicht geklingelt habe‘. Ove hatte in seinem ganzen Leben noch keinen Wecker besessen. Um Viertel vor sechs wachte er auf, und dann begann sein Tag“, so beginnt das zweite Kapitel.

Ove ist ein Nachbar, den keiner mag. Nicht einmal diese Katze. Er ist ein Eigenbrötler, Besserwisser, Miesepeter. 59 Jahre alt ist er. Bei ihm muss alles seine Ordnung haben und Regeln sind dafür da, eingehalten zu werden (ob sie nun sinnvoll sind oder nicht) – der Müll ist ordentlich zu trennen und Autos haben an den dafür vorgesehenen Stellen zu parken. Penibel kontrolliert Ove all das in „seiner“ Siedlung. Eigentlich will er aber nur sterben. Er sieht keinen Sinn mehr im Leben. Seine Firma hat ihn in Frührente geschickt und seine Frau Sonja, die er sehr geliebt hat, ist vor einem halben Jahr gestorben.

Ove plant also seinen Selbstmord; genauso penibel und strukturiert wie alles andere. Erschwert wird ihm dieser Selbstmord aber durch die neuen Nachbarn: Die schwangere Parvaneh, ihr Ehemann Patrick, ihre zwei Töchter und diese Katze. Parvaneh taucht immer wieder bei Ove auf, weil sie seine Hilfe braucht – zum Beispiel schafft es Patrick nicht, das Auto samt Hänger einzuparken. In den ungünstigsten Situationen steht Parvaneh bei Ove in der Wohnung … wieder kein Selbstmord.

Köstlich! Tiefer und schwarzer Humor mit großer Lebensweisheit! Rund um diesen Siedlungs-Alltag wird von Oves Vergangenheit erzählt … wie er wurde, was er ist. Tragisch. Seine Mutter hat er früh verloren und sein Vater war ein schweigsamer Mensch. Ein trauriges Buch, ein schönes, ein lustiges, ein menschliches. Ein Roman über das Menschsein. Ove – ein so harter Kern und ein so herzensguter Mensch dahinter. Seite für Seite wird das klarer. 2014 bei „Fischer“ erschienen, 370 Seiten. Lachen und nachdenken – perfekt für eine nordische Verfilmung; schwarzer, tiefsinniger Humor!